• Liebe Mitreisende!

    Gestern bin ich beim Spielen von NMS mal richtig nachdenklich geworden und ins Philosophieren gekommen. Die drei Haupt-Rassen im Spiel spiegeln ja auch typische Verhaltensweisen von uns Menschen wider. Da gibt es die gierigen Händler und Wirtschaftstreibenden, die schießwütigen Söldner und die (ebenfalls rücksichtslosen) Wissenschaftler und Forscher. Es ist interessant zu sehen, wie die einzelnen Spieler sich verhalten - fern der Heimat. Recht viel hat sich an der Mentalität nicht geändert, seit der Zeit der Eroberer und Kolonialherren. Fremde Planeten werden bedenkenlos ausgebeutet und geplündert. Ich fühle mich peinlich berührt, wenn ich Bilder von gigantischen Industriekomplexen, Plantagen oder Förderanlagen sehe. "Wozu?" frage ich mich. Soviel braucht man doch in diesem simplen Wirtschaftssystem gar nicht. Manche Spieler wollen scheinbar noch reicher als die Krupps werden. Und einige sind ja sogar tatsächlich schon am Endstand des Unit-Zählers angelangt, was sie auch stolz verkünden. Eine Folge des Raubbaus an den Ressourcen (sofern man überhaupt davon sprechen kann, bei einem Spiel, in dem es praktisch unbegrenzte Ressourcen gibt), ist aber der Preisverfall bei den einträglichen Handelsgütern. Das wurde mir bei meiner letzten Handelstour wieder schmerzlich bewusst. Das System reagiert damit auf ein Überangebot. So ist es z. Zt. einfach nicht möglich, Waren wie Lebendes Glas, Schaltplatten oder Flüssigsprengstoff zu guten Preisen zu verkaufen. In allen Handelsstationen, die ich besucht habe, ist der Kaufmodifikator für diese Produkte im Minusbereich, oft sogar im zweistelligen. Das Gleiche gilt in den meisten Systemen auch für Beutelgift, Gravitino- und Eiweiß-Bälle. Es ist wie im realen (Wirtschafts-)Leben. - Rücksichtslose, gewinnorientierte Großproduzenten und Supermarktketten überschwemmen den Markt mit ihren Produkten, die kleinen Produzenten und Händler bleiben dabei auf der Strecke. Nachhaltigkeit und freiwillige Selbstbeschränkung sind in einem kapitalistisch orientierten Wirtschaftssystem sowieso nicht gefragt. Leider sind alle Wirtschafts-Simulationen, mit denen ich bisher zu tun hatte, so aufgebaut. -> Raffsucht macht reich, reich macht glücklich (und schön?).

    Was wäre, wenn ... eine Allianz weit fortgeschrittener Aliens uns aufstrebenden Menschen dieses Spiel untergejubelt hätte, um unsere Reife für ein Miteinander im All zu testen? Eine Idee, die schon mehrfach in der SF aufgegriffen wurde und nicht von mir stammt. Wahrscheinlich würde es schlecht aussehen, mit unserem Passierschein in den Outer Space. Es ist ganz gut, dass unsere Technik noch nicht so weit entwickelt ist und die Menschheit ethisch noch etwas reifen kann, bis es einmal so weit ist.

    Das sind die Gedanken eines alten Mannes, der unsagbar froh ist, dem Hamsterrad, dem Stress und allen damit zusammenhängenden Verpflichtungen des Geschäftslebens für immer entronnen zu sein. Ich genieße dieses Spiel, lasse mir Zeit dabei und wundere mich nur, wenn ich in der Weltraum-Anomalie regelmäßig von anderen Spielern über den Haufen gerannt werde, die dort im Turbo-Modus herumflitzen und fliegen - auf der Jagd nach Geld und Gütern. Typisch ist auch eine Frage, die im Internet immer wieder auftaucht: "Wie lange dauert es, NMS durchzuspielen?" Leute - der Atlas ist geduldig!

    Euer Springerpatriarch (Terraner aus Überzeugung)

    Nur keine Hektik, auch wenn es scheinbar unendlich viel zu entdecken gibt. Wenn wir es nicht schaffen, dann unsere Iterationen!

  • Ich hoffe, dass die Aliens nicht die Menschheit als Ganzes bewerten, sondern nur einzelne Vertreter unserer Rasse. Und schon habe ich meinen Passierschein. Und dann würde ich nur noch eins sagen... Tschüß. :P

  • Ich persönlich hoffe stark dass die Aliens uns nie finden da diese Begegnung kaum gut für uns ausgehen kann.

    Aliens, die uns aufsuchen, können nur fortschrittlich entwickelter sein als wir und wieso soll im Universum das Naturgesetz des Stärkeren nicht existieren.

    Grüsse an alle Reisenden.

    Claude

  • Ich persönlich hoffe stark dass die Aliens uns nie finden da diese Begegnung kaum gut für uns ausgehen kann.

    Aliens, die uns aufsuchen, können nur fortschrittlich entwickelter sein als wir und wieso soll im Universum das Naturgesetz des Stärkeren nicht existieren.

    Grüsse an alle Reisenden.

    Claude

    Das wird definitiv nicht passieren. Es gibt einen tollen Roman von Stanislaw Lem. Ich glaube, das war "Fiasko" (hoffe, ich verwechsle das gerade nicht). In dem hat er eine - wie ich finde - endgültige Antwort auf die Frage gegeben, ob es überhaupt jemals einen Kontakt geben könnte. Soll ich spoilern?

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